1632- Dreißigjähriger Krieg. Die Hölle für das außerhalb des Nürnberger Schutzwalles liegende Schweinau. Auch ein kleines Bauernhaus am Ortsende ging in Flammen auf. Schon nach 1700 zählte der Ort wieder 70 Gehöfte. Dazu gehörte auch – auf den Grundmauern der alten Brandstätte errichtet – ein neues Fachwerkbauernhaus mit Schankerlaubnis. Sein Name: “Schwarzer Adler “, das heutige “ Cala Luna “.
Als Schweinau 1899 nach Nürnberg eingemeindet wurde, mußte auch der “ Schwarze Adler “ zwangsweise modernisieren. Die Stadt verbot nämlich die alten, nicht immer gesunden Hofbrunnen. 1901 erhielt der Hof eine Wasserleitung. An der Stelle des ehemaligen Brunnens steht heute eine Linde vor dem Haus.
Es kamen die 40 turbulenten Jahre für Deutschland, Nürnberg und Schweinau. Beinahe spurlos gingen sie an dem “ Gütel ”, wie es hieß, vorüber – bis zum Februar 1945. Unter den Angriffen auf Nürnberg litt auch Schweinau. In das Dach des “ Schwarzen Adler “ schlug eine Brandbombe ein und verursachte schwere Schäden. Es wurden große Umbauten getätigt . Die Küche wurde in den Anbau verlegt und die Gaststube um die ehemalige Küche vergrößert. Die Plumpstoiletten im Hof wurden geschlossen und Spültoiletten im Haus gebaut. Dafür wurde die “ gute Stube “ geopfert. Der oberirdische Keller wurde abgerissen und machte einem neuen Hauseingang und Vorgarten Platz.
Überhaupt setzte in den Jahren zwischen 1950 – 1975 ein gewaltiger Bauboom in Schweinau ein, der den dörflichen Charakter vollends zerstörte. Keine der alten Wirtschaften überlebte, eines der alten Häuser nach dem anderen verschwand und wurde durch moderne Gebäude ersetzt. Übrig blieb allein dieses Fachwerkhaus.
Dann wurden ein Abriß- und Neubauantrag an die Stadt gestellt. Doch die Baupläne kollidierten mit den Straßenbauplänen der Stadt, sie wurden abschlägig beschieden. Noch bevor sich Stadt und Brauerei einigen konnten, trat jedoch das Denkmalschutzgesetz in Kraft. Das alte Gebäude mußte erhalten werden.
Mehrere Pächter führten danach die “ Schäff-Bräu-Stuben “ als Bar, als Gasthaus mit unterschiedlichem Erfolg bis 1985 neue Pächter einzogen: die italienische Familie Mereu. Die “Schäff-Bräu-Stuben” wurden zu einem italienischen Restaurant. Michele, der Älteste, lernte nach abgeschlossener Schulausbildung im Grand Hotel den Beruf des Kochs. 1996 übernahm er die Pacht vom Vater und war nun selber Küchenchef. Die feine Küche zog viele Stammgäste an. Deshalb kaufte Michele Mereu das Restaurant 2001. Und wieder wurde umgetauft. Aus den “Schäff-Bräu-Stuben” wurde das “Cala Luna”. Auch innen wurde umgebaut, so dass ein gemütliches Restaurant mit italienischem Flair entstand. Die große Terrasse, angelegt in den Jahren 2002/2003, wurde 2016 komplett umgebaut und bietet nun nicht nur mehr Sitzplätze sondern auch ein außergewöhnliches mediterranes Ambiente.
So besitzen Natalie und Michele Mereu, die das Speiserestaurant heute als Familienbetrieb führen, nicht nur das älteste Haus Schweinaus, das einzige, das seit mehr als 200 Jahren ununterbrochen Gäste bewirtet hat – sie besitzen Schweinaus Schmuckstück.